Quelle: https://escapetoreality.org/2014/11/06/death-of-herod-gods-wrath/
Die Schreiber des Alten Testaments berichten von einer brutalen Geschichte des göttlichen Zorns, die am Kreuz ein jähes Ende fand. Vor dem Kreuz wurde Zorn ausgegossen über…
- – eine Welt, die auf Gewalt und Selbstzerstörung aus ist (1. Mose 6,13)
- – Sodom und Gomorra wegen ihrer „schweren Sünde“ (1. Mose 18,20)
- – das Sklavenhaltervolk Ägypten (2. Mose 7,11)
- – eine Generation sündiger Israeliten (Hebräer 3,17)
- – die Amoriter wegen dem „vollen Maß“ ihrer Sünde (1. Mose 15,16)
- – Aarons Söhne Nadab und Abihu (3. Mose 10,2)
- – zehn ängstliche Kundschafter (4. Mose 14,37)
- – der Rebell Korach und seine Leute (4. Mose 16,31)
- – die heidnischen Feinde Israels (Josua 10,25)
- – der mörderische Abimelech (Richter 9,56)
- – 70 Männer von Bet-Schemesh, die die Bundeslade angeschaut haben (1. Samuel 6,19)
- – Usa, der die Bundeslade berührte (2. Samuel 6,7)
- – 185.000 assyrische Eindringlinge (2. Könige 19,35)
Aber nach dem Kreuz wurde Gottes Zorn über keine Mörder, keine sündigen Städte, keine Sklavenhalter, keine Murrenden, keine ängstlichen Spione, keine Rebellen und keine fremden Eindringlinge ausgegossen. Siehst du? Das Kreuz hat alles verändert!
Gott gebrauchte Jesus Leib, um die Sünde zu verdammen (Römer 8,3).
Durch Jesus ist Gottes Zorn auf die Sünde vollständig gestillt worden. Ich sage nicht, dass es keine Konsequenzen für Sünde gibt. Ich sage auch nicht, dass alle gerettet sind, denn einige mögen das Leben, das Christus anbietet, ablehnen. Ich sage, dass die Sünde nicht länger Teil der Gleichung ist.
Deine Sünde und meine Sünde sind am Kreuz getilgt worden (Hebräer 9,26). »Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten« (Jesaja 53,5). Wegen Jesus gibt es keine Strafe mehr für die Sünde.
„Aber Paul, du vergisst zwei Dinge. Gott zerstörte Jerusalem und tötete Herodes. Beide Ereignisse ereigneten sich nach dem Kreuz.“
Ich finde es umwerfend, dass diejenigen, die nach Beispielen göttlicher Strafe suchen, nach 2000 Jahren Sünde, Gewalt und Krieg nicht mehr als zwei Beispiele finden können. Es ist doch so, wenn Gott im Strafvollzug tätig ist, hat er ein paar Tyrannen und Terroristen davonkommen lassen.
Aber Gott ist nicht im Strafvollzug beschäftigt! Wie ich an anderer Stelle erklärt habe, hatte Jerusalems Zerstörung im Jahr 70 n. Chr. wenig mit göttlichem Zorn zu tun. Jesus, nicht Titus, ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Aber was können wir über Herodes Agrippa sagen?
Wer tötete Herodes?
Aber an einem bestimmten Tag zog Herodes ein königliches Gewand an und setzte sich auf den Richterstuhl und hielt eine Rede an sie. Die Volksmenge aber rief ihm zu: Das ist die Stimme eines Gottes und nicht eines Menschen! Sogleich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab; und er verschied, von Würmern zerfressen.
Apostelgeschichte 12,21-23; Schlachter, 2000
Wenn man bedenkt, wie Jesus Kreuz die Geschichte in zwei Teile spaltet, findet ihr es dann nicht seltsam, dass Herodes im Neuen Bund den Zorn des Alten Bundes auf sich zog? Es gibt nur zwei Möglichkeiten, dies zu erklären:
1. Da Herodes kein Gläubiger war, gelten die Vorteile des neuen Bundes nicht für ihn. „Gottes Zorn bleibt auf ihm“ (Johannes 3,36), der Gottes Barmherzigkeit ablehnt.
2. Gott hat Herodes nicht getötet.
Stehen Ungläubige unter Zorn?
Wenn Johannes sagt, dass über dem Ungläubigen der Zorn bleibt, meint er, dass der Ungläubige gegen den Strom von Gottes Liebe und Gnade schwimmt. Er steht auf der falschen Seite der Geschichte, sät den Sturm, unterdrückt die Wahrheit und verdient den Lohn der Sünde. Johannes sagt nicht, dass Gott wütend auf diese Person ist.
Jesus Zeugnis ist, dass Gott den Sündern nicht mit Zorn, sondern mit Gnade begegnet. Da die Liebe kein Unrecht aufzeichnet, nimmt Gott uns unsere Sünden nicht übel (2. Korinther 5,19). Das ist die gute Nachricht vom Kreuz!
(Es kommt ein Tag des Zorns, aber es ist ein einziger Tag, ein einmaliges Ereignis. Zorn beschreibt nicht, wie Gott jetzt zu uns steht. Gott hat nicht die Angewohnheit, die Welt zu überschwemmen, Feuer vom Himmel regnen zu lassen oder den Boden böse Menschen und ihre Familien verschlingen zu lassen.)
Gott ist nicht zornig auf Sünder, sondern er liebt sie (Römer 5,8). Zu sagen „Gott tötete Herodes“ bedeutet, dass er die ganze Welt bis auf einen Menschen liebte. Es bedeutet, dass Jesus die Sünden der ganzen Welt trug, nur nicht die des Herodes. Das ergibt keinen Sinn.
Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person (Apostelgeschichte 10,43). Wenn Herodes durch Gottes Hand sterben muss, dann müssen alle Herodesse sterben, oder Gott ist ungerecht. Aber wir leben in einer Welt voller ungestrafter Herodesse. Da stimmt etwas nicht.
Das Scheinargument gegen Gott
Manchmal höre ich von Leuten, die Gott gerne des Mordes an Herodes beschuldigen würden. Diese Anklage würde vor Gericht aus vier Gründen keinen Bestand haben:
(1) Gott hatte kein Motiv. Ein gerechter Gott kann über dieselbe Sünde nicht zweimal urteilen. Und da alle Sünden am Kreuz gerichtet wurden, hatte Gott keinen Grund, Herodes wegen seiner Sünde zu verurteilen.
(2) Die Anklage ist unvereinbar mit Gottes Charakter, wie er durch Jesus offenbart wurde. Jesus hat niemals jemanden getötet oder gefoltert, nicht einmal Herodes. Seit Jahrtausenden hat Gott den Herodessen dieser Welt Barmherzigkeit erwiesen. Unzählige Gauner und Schurken sind straffrei geblieben und zeugen von der Barmherzigkeit eines guten Gottes, der nicht will, dass jemand zu Grunde geht.
(3) Die Anklage ist vage. Wie ich an anderer Stelle ausgeführt habe, bedeutet die Formulierung „ein Engel des Herrn“ nicht notwendigerweise, dass Gott es getan hat. Die Formulierung lässt auch andere Möglichkeiten zu.
(4) Agrippas Sohn, Herodes Agrippa II, führte lange Gespräche mit Paulus und erwähnte nicht ein einziges Mal, dass Gott seinen Vater getötet habe. Tatsächlich hatte Agrippa II. keine Angst vor dem Herrn (Apostelgeschichte 26,28).
Wenn Gott Herodes getötet hat, dann ist er ungerecht (weil er andere Herodesse nicht getötet hat), dann irrt sich die Bibel (weil Gott offensichtlich bevorzugt), und dann bleibt Jesus Werk unvollendet (weil die Sünde des Herodes nicht ausgelöscht wurde).
Aber das erstaunliche Zeugnis der Geschichte ist, dass es Gott nicht um Bestrafung geht. Am Kreuz hat Gott ein für allemal seinen Zorn über die Sünde ausgegossen. Um Jesu willen gibt es keine Strafe.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Psalm 103,10: Lutherbibel, 2017
Verstehst du das? Der Schöpfer des Himmels und der Erde versucht nicht, dich durch Angst vor Strafe zu kontrollieren – es gibt keine Strafe!
Er versucht, dich mit den Armen der Liebe an sich zu ziehen.
Ich weiß, dass manche mit der Keule »Gottes Strafe« drohen, aber nur, weil sie die größere Keule des Kreuzes nicht begriffen haben. Pass auf, wem du zuhörst. Sei vorsichtig, was du über Gottes Charakter denkst. Wenn du glaubst, dass Gott Herodes zerschlagen hat, befürchtest du vielleicht auch, dass er auch dich zerschlagen könnte. Wenn man dir erzählt hat, dass Gott im Strafvollzug ist, wirst du nie sicher in seiner Liebe durchs Leben gehen.
Vielleicht hast du gesagt: „Ich habe meinen Job/mein Zuhause/mein Kind verloren. Gott bestraft mich für…“ Nein, das tut er nicht! Schau auf das Kreuz und lass deine ungläubige Gesinnung erneuern.
„Aber was ist mit all den schlimmen Dingen, die ich getan habe? Ich schleppe Lasten mit mir herum. Ich muss erst Klarschiff machen, bevor ich nach Hause komme.“ Nein, das musst du nicht! Lass deine Koffer am Kreuz und komme angerannt, so wie du bist. Dein Vater schaut dich mit Augen voller Liebe an.