Quelle: https://escapetoreality.org/2023/10/25/what-does-it-mean-to-be-alienated-from-god/
Wie verstehen wir Kolosser 1,21?
Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken,
Kolosser 1,21; Elberfelder Bibel 2006
Vielleicht kennst du die Geschichte von Leutnant Hiroo Onoda von der Kaiserlich Japanischen Armee.
Als der 2. Weltkrieg zu Ende ging, war es eine Zeit großer Freude und Feierlichkeiten. Gefangene wurden freigelassen und Millionen von Soldaten kehrten nach Hause zu ihren Familien zurück.
Aber nicht Lt. Onoda. Der pflichtbewusste Onoda glaubte den Botschaften nicht, die das Ende des Krieges verkündigten, und so versteckte er sich für die nächsten 29 Jahre im Dschungel der Philippinen und weigerte sich, nach Hause zu kommen.
Da die Behörden wussten, dass er noch da draußen war, versuchten sie, ihn mit der Nachricht vom Ende des Krieges zu erreichen. Die von den Inselbewohnern hinterlassenen Flugblätter wies Onoda jedoch als feindliche Propaganda zurück. Briefe, Familienfotos und Zeitungen, die aus Flugzeugen abgeworfen wurden, hielt er für nichts weiter als listige Tricks.
Schließlich schickte die japanische Regierung Onodas ehemaligen Kommandeur in den Dschungel mit dem Auftrag, Onoda den Befehl zu erteilen, dass die Gefechtsbereitschaft aufgehoben ist. Vom Dienst entbunden, nahm Onoda die Patronen aus seinem Gewehr und gab seine Waffe ab. Für ihn war der Krieg endgültig vorbei. Er kehrte nach Hause zurück und wurde wie ein Held empfangen.
Drei Jahrzehnte lang führte Leutnant Onoda einen Krieg, der nur in seinem Kopf existierte, gegen einen imaginären Feind, den er fürchtete und dem er misstraute.
Leider ist das die Art und Weise, wie manche Menschen zu Gott stehen.
Entfremdet in ihren Köpfen
Manche Menschen sind in ihrer Einstellung gegen Gott, oder sie denken, dass Gott sie wegen ihrer Sünde über den Haufen schießen will. Sie haben nicht mitbekommen, dass die Feindseligkeiten eingestellt worden sind, dass der Krieg gewonnen worden ist und der Friedensfürst jetzt auf dem Thron sitzt.
Unwissend über diese gute Botschaft und aus Furcht vor Gott liegen sie im Dschungel der Religion oder der Selbsttäuschung in Deckung.
Gott hasst sie – zumindest denken sie das. Sein Zorn wächst. Also leben sie unter einer Lüge und weigern sich, nach Hause zu kommen.
In zehn Jahren als Pastor und vierzig Jahren als Kirchgänger habe ich Tausende von Gläubigen getroffen, die einem sagen, dass sie an das Evangelium glauben, aber ihr Leben offenbart eine andere Geschichte.
Anstatt vom Evangelium des Friedens zu ernten, pflügen sie den harten Boden der Mach-es-selbst-Religion. Anstatt mit Freude aus den Quellen des Heils zu schöpfen, brennen sie Ziegelsteine in den Gruben des leistungsorientierten Kirchentums.
Sie mögen äußerlich lächeln, aber innerlich sind sie ängstlich, unsicher und kämpfen mit Schuld und Verurteilung. Aus Angst, einen reizbaren Gott zu verärgern, versuchen sie, das Richtige zu tun und sich dem Herrn wohlgefällig zu machen. Aber da sie nie sicher sind, ob sie genug getan haben, haben sie keine Ruhe.
Andere jagen mühevoll Gottes Gunst nach, aber sie scheinen nie anzukommen. Sie studieren die heiligen Schriften, fasten und beten und tun alles, was ihnen gesagt wird, aber die verheißenen Segnungen des christlichen Lebens – Gottes Vergebung, Annahme, Versorgung und so weiter – scheinen einfach immer unerreichbar zu sein.
Jo-Jo-Gläubige
Eingezwängt zwischen den Forderungen eines heiligen Gottes, der nichts weniger als Vollkommenheit erwartet, und der fehlerhaften Leistung ihres eigenen zerbrochenen Lebens, gehören Christen zu den neurotischsten Menschen auf dem Planeten. Wie Jo-Jos sind sie an einem Tag ganz oben, aber am nächsten Tag ganz unten. Am Sonntag legen sie ihr Glaubenszeugnis ab, aber am Montag beichten sie.
Jedes Mal, wenn sie stolpern, versprechen sie Jesus, dass sie sich beim nächsten Mal mehr anstrengen werden, aber es nützt nichts. Sie fühlen sich wie Heuchler und fragen sich, was mit ihnen passieren wird, wenn ihre Unzulänglichkeiten schließlich ans Tageslicht kommen.
Der Hauptgrund, warum viele Christen freudlos und müde sind, ist, dass sie das Evangelium der Gnade noch nie gehört haben. Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber es ist wahr – das Evangelium wird fast nie gepredigt.
Besuche eine beliebige Kirche oder schalte einen christlichen Fernsehsender ein, und die Chancen stehen gut, dass du alles Mögliche hören wirst, nur nicht das unverfälschte Evangelium. Du wirst ein vermischtes Evangelium hören, das die Menschen ängstlich und unsicher zurücklässt.
Gebt den Predigern nicht die Schuld. Viele von ihnen tun ihr Bestes. Aber sie können nicht weitergeben, was sie nicht haben, und sie können nicht predigen, was sie nicht gehört haben.
Das Evangelium ist eine gute Nachricht. Das ist es, was das Wort »Evangelium« wörtlich bedeutet: eine gute Nachricht. Laut Definition ist jedes sogenannte Evangelium, das dich einem wütenden und richtenden Gott fürchten lässt, überhaupt kein Evangelium. Das sind keine guten Nachrichten.
Jedes sogenannte Evangelium, das dich unsicher und ungewiss zurücklässt und du dich immer fragst: Bin ich angenommen? Ist mir vergeben? ist keine gute Nachricht.
Jedes sogenannte Evangelium, das von dir verlangt, dass du dich auf eine lebenslang fortschreitende Heiligung einstellst, und das dir dennoch keine Garantie dafür bietet, dass du es jemals schaffen wirst, ist keine gute Nachricht.
Jedes sogenannte Evangelium, das den Lahmen zwingt, durch Reifen religiöser Leistung zu springen, ist überhaupt kein Evangelium.
Und nun zu den Neuigkeiten…
Das Evangelium ist die frohe und fröhliche Nachricht, dass Gott gut ist, dass er dich liebt und dass er gerne alles hingibt, was er hat, damit er dich haben kann.
Entgegen der landläufigen Meinung ist Gott nicht sauer auf dich. Er ist nicht einmal schlecht gelaunt. Die gute Nachricht verkündet, dass Gott glücklich ist, dass er für dich da ist, und dass er sein Leben für immer mit dir teilen möchte.
Jesus ist der Beweis
Am Kreuz hat Gott gezeigt, dass er uns schon geliebt hat, als wir noch Sünder waren, und dass er lieber sterben würde, als ohne uns zu leben. Und durch die Auferstehung hat er bewiesen, dass nichts – nicht einmal der Tod – uns von Gottes Liebe trennen kann, die in Jesus ist, unserem Herrn.
Durch unseren Stellvertreter Jesus hat sich unser himmlischer Vater mit uns verbunden und versprochen, uns nie aufzugeben oder zu verlassen. Wir sind sicher, nicht wegen unseren schwachen Versprechen, die wir ihm geben, sondern wegen seinen unzerstörbaren Versprechen an uns.
Und das war’s: Gott liebt dich und will bei dir sein.
Es klingt so einfach, aber es ist die gewaltigste Wahrheit im Universum. Wir werden die Ewigkeit damit verbringen, auf eine Milliarde verschiedene Arten die grenzenlosen Ausdrucksformen seiner unendlichen Liebe zu entdecken. Das ist es, wofür wir geschaffen wurden – um seine göttliche Liebe zu empfangen und ihr zu antworten. Das ist das Grundgesetz unserer Existenz und der Grund unseres Daseins.
Das ist die beste Nachricht, die du je gehört hast.