Was bedeutet es, gerechtfertigt zu sein?

Quelle: https://escapetoreality.org/2023/07/13/what-does-it-mean-to-be-righteous/

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Als Kind war mein schönster Moment im Schuljahr die Minute, in der die letzte Prüfung zu Ende ging. „Die Zeit ist vorbei, die Stifte weglegen. Bitte bleibt sitzen, bis eure Arbeiten eingesammelt sind.“

Kannst du dich an das Empfinden in diesem Augenblick erinnern?

Die ganze Mühe und das Lernen lagen hinter dir. Alle Arbeiten waren geschrieben. Einer der sonnigsten Gedanken, die ein junger Mensch haben kann, kam dir in den Sinn: Einen Sommer lang gibt es keine Schule!

So ist es auch für den Glaubenden, wenn das Evangelium der Gerechtigkeit in seinem Herzen Wurzeln schlägt.

Die erste Reaktion ist eine super Erleichterung. „Wirklich? Jesus hat alles getan? Ich muss mich nicht bemühen, um ihn zu beeindrucken? Ich kann aufhören, für die Prüfung zu lernen? Oh, was für ein schöner Tag!“

Viele haben Angst vor der Abschlussprüfung. Die gute Nachricht ist: Es gibt keine Prüfung. Jesus hat sie schon für dich abgelegt, und weißt du was? Er hat mit 100 % bestanden.

Die Schule ist für immer aus!

Wie viele Sünden hat Jesus begangen, bevor er zur Sünde gemacht wurde? Keine. 

Und wie viele gerechte Taten hast du getan, bevor du Gerechtigkeit wurdest? Keine. 

Gott hat alles alleine getan.

In dem Moment, in dem du dein Vertrauen in Jesus setztest, bekamst du für alle Zeit und Ewigkeit das Siegel »gerecht«.

Einst warst du ungerecht, aber du wurdest gewaschen, geheiligt und im Namen des Herrn für gerecht erklärt (1. Korinther 6,9–11).

Gerechtfertigt zu werden bedeutet, dass du eine vollständige Erneuerung, eine Wiederherstellung durch den Heiligen Geist, einen kompletten Neuaufbau erlebt hast. Du wurdest zu einem aufrechten Menschen gemacht. Du bist nicht mehr die krumme Person, die du einmal warst.

Während du »in Adam« Neigungen hattest, die dich zur Sünde führten, egal wie sehr du auch versucht haben magst, sie zu vermeiden, neigst du »in Jesus« dazu, gerade und wahrhaftig zu wandeln. In dir steckt der Heilige Geist als ein Gyroskop, der dich stabilisiert und auf Kurs hält. Dein Wunsch ist es, dem Herrn zu gefallen.

Ich sage nicht, dass du unfähig bist zu sündigen. Es ist nur so, dass Sünde keinen Reiz mehr hat. Wenn man gelegentlich sündigt, ärgert es einen zutiefst – „Ich wünschte, ich hätte das nicht getan“ – und bezeugt damit, dass diese Art von Verhalten im Widerspruch zu deiner neuen Natur steht.

„Aber Paul, wenn ich so gerechtfertigt bin, wie kommt es dann, dass der Heilige Geist mich immer wieder von meiner Sünde überführt?“

Das macht er nie. Das ist ein außerbiblisches Märchen, das zerschlagen werden muss. Adam brauchte Gottes Hilfe nicht, um seine Sünde zu erkennen, und wir auch nicht.

Jegliche Schuldgefühle, die du wegen eines Fehlverhaltens hast, stammen aus einer verurteilenden Quelle und nicht aus der Quelle, die sich „Tröster“ nennt. Es gibt keine Verdammnis – weder jetzt noch jemals – für diejenigen, die in Christus Jesus sind.

Der Heilige Geist wird danach streben, dich von deiner Gerechtigkeit zu überzeugen (Johannes 16,8–10). Wann musst du am meisten von deiner Gerechtigkeit in Jesus überzeugt werden? Es ist, wenn du dich ungerechtfertigt fühlst. Es ist dann, wenn du gerade gesündigt hast.

Wenn du sündigst, wird der Heilige Geist versuchen, dich daran zu erinnern, dass du immer noch gerechtfertigt bist, weil du in Jesus, dem Gerechten, bist.

Mir ist völlig bewusst, dass dies völlig anders ist als die Botschaft, die viele von uns gehört (und einige von uns gepredigt) haben. Uns wurde gesagt, dass der Heilige Geist wie ein himmlischer Polizist auftritt, der Verwarnungen ausspricht, wann immer wir uns verirren.

Aber das ist nicht das, was Jesus gesagt hat.

Er sagte, der Heilige Geist würde „mich verherrlichen“ (das ist Jesus), uns in die ganze Wahrheit führen (auch in Jesus) und uns von unserer Gerechtigkeit überzeugen (wieder Jesus).

Der Heilige Geist verschließt seine Augen nicht vor deiner Sünde; er versucht, deine Augen für Jesus zu öffnen. So wie ein Gyroskop in einem Flugzeug immer den wahren Horizont anzeigt, wird der Heilige Geist dich immer auf den Gerechten hinweisen. Er wird dich immer ermutigen, deinen Blick auf Jesus zu richten.

Weißt du, warum so viele Gläubige keinen Frieden in ihrer Beziehung zu Gott haben? Sie würden dir sagen, dass es daran liegt, dass Gott wütend auf sie und ihre Sünde ist, aber der wahre Grund ist, dass sie ihn und seine Gerechtigkeit nicht kennen.

Im Königreich folgt der Frieden immer der Gerechtigkeit. Wenn du dir deiner Sünde bewusster bist als seiner Gerechtigkeit, wirst du dich niemals am Frieden mit Gott erfreuen können.

Wenn du strauchelst und sündigst, wird ein Prediger des »Alten Bundes« sagen: „Schau dir das an, was du getan hast!“ Aber ein Prediger des »Neuen Bundes« wird sagen: „Blicke auf das, was Jesus getan hat!“

Ein Prediger des »Alten Bundes« verlangt, dass du dich von jeder Sünde abwendest, bis du ein vom vielen Drehen benommener Sünder bist. Aber ein Prediger des »Neuen Bundes« wird Gottes Gnade freisetzen, die dich befähigt, nicht mehr zu sündigen (Titus 2,12).

Unter dem »Alten Bund« warst du gerecht aufgrund dessen, was du getan hast, aber im »Neuen Bund« bist du gerecht aufgrund dessen, was Jesus getan hat. Du wirst für gerecht erklärt und neu erschaffen, um wie Gott in wahrer Gerechtigkeit zu sein.

Was möchte Gott, dass du mit der Gabe seiner Gerechtigkeit tust? Er möchte, dass du sie annimmst, darin wandelst, dich daran erfreust und mit ihm in Gerechtigkeit entscheidest und regierst.

Das Evangelium ist keine Liste von Dingen, die du tun musst, um ewiges Leben zu erlangen. Es ist die wohltuende Ankündigung, dass die Gerechtigkeit, die du benötigst, um in das Himmelreich hineinzukommen – die Gerechtigkeit, die die Gerechtigkeit der Pharisäer und Gesetzeslehrer übertrifft – als kostenloses Geschenk durch den Glauben zu uns kommt.

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