Quelle: https://escapetoreality.org/2025/02/27/let-no-one-disqualify-you/

Ich schaue gerne Marathons und Ultras. Ich liebe es, Läufern dabei zuzusehen, wie sie sich Kilometer um Kilometer quälen, und ich jubele, wenn sie die Ziellinie überqueren. Aber vor kurzem sah ich etwas, das mich vor Schreck schreien ließ.

Zwei Läufer führten ein Feld von Weltklasseläufern an. Sie lagen deutlich vorne und es schien sicher, dass sie Gold und Silber gewinnen würden. Dann kam es zur Katastrophe.

Ein Motorrad mit einem Kameramann bog von der Strecke ab und beide Läufer folgten dem Motorrad. Sie waren so konzentriert, dass sie nicht bemerkten, dass sie die offizielle Route verlassen hatten. Zum Glück brachten Fans und Funktionäre sie bald wieder auf den richtigen Weg.

Bei Straßenrennen falsch abzubiegen, kommt häufiger vor, als man denkt. Diese verkehrten Abbiegungen erinnern mich an das, was Paulus zu den Kolossern sagte:

Andere Übersetzungen sagen: „Deshalb lasst nicht zu, dass euch irgendjemand den Siegespreis raubt“ oder „Lasst euch das Heil von niemand absprechen.“

Es ist eine wichtige Warnung, aber viele Menschen wissen nicht, was Paulus sagt. Was ist der Preis (oder die Belohnung) und wie kann er uns aberkannt oder geraubt werden?

„Man kann aus dem Reich Gottes ausgeschlossen werden“, sagen einige. „Du kannst um deine Erlösung betrogen werden.“

Paulus sagt nichts dergleichen.

Da Gott dich qualifiziert (siehe Kolosser 1,12), kann dich niemand disqualifizieren. Du wirst von Jesus gerettet und behütet. Niemand kann dich aus seiner Hand reißen.

„Aber wenn du nicht aufpasst, könntest du deinen Preis und deine ewige Belohnung verlieren.“

Noch einmal, nein. Es mag dich überraschen, aber im Originaltext gibt es kein Wort für »Preis« oder »Belohnung«. Das Verb, das Paulus verwendet, katabrabeuō, bedeutet »urteilen«.

In Kolosser 3,15 spricht Paulus Jesus Frieden an, der in den Herzen der Jesusnachfolger regieren soll. Dieser Friede soll im Leben des Glaubenden als Schiedsrichter unterscheiden, was vorrangig und was nachrangig ist.

Er tritt damit an die Stelle der disqualifizierten Schiedsrichter, die nicht an Jesus als Haupt der Gemeinde festhalten. Von solchen soll sich niemand einreden lassen, das Heil verloren zu haben. [Ergänzung vom Übersetzer]

Paulus sagt also: „Lasse nicht zu, dass sich jemand wie ein Schiedsrichter gegen dich entscheidet.“ Er wiederholt, was er zwei Verse zuvor gesagt hat: „Lass dich von niemandem verurteilen“ (Kolosser 2,16).

Mit anderen Worten: Lass dir von niemandem sagen, dass du ein Sünder bist, nur weil du seine religiösen Ansichten nicht teilst.

Lasse nicht zu, dass jemand behauptet, dass du ein armseliges Exemplar von einem Christen bist, weil du nicht das tust, was er tut.

Lasse nicht zu, dass jemand darauf besteht, dass du dir Gottes Liebe verdienen oder das gute Werk vollenden musst, das er in dir tut. In Jesus bist du ein Heiliger, heilig, geliebt und vollkommen (Kolosser 1,2. 22; 2,10; 3,12).

In der Aufmerksamkeitsökonomie gibt es viel Konkurrenz um deine Augen und Ohren. Die Leute werden fast alles tun, um dich dazu zu bringen, ihnen zu folgen. Paulus warnt: „Pass auf, wem du folgst.“

Probleme entstehen, wenn wir zulassen, dass andere – Influencer, Angeber, Verschwörungstheoretiker, selbsternannte Experten und dergleichen – uns vom schlichten Vertrauen in Jesus abbringen.

Es gibt viele Menschen da draußen, die Jesus nicht angenommen haben, sagt Paulus (siehe Kolosser 2,19). Folge ihnen nicht. Lass dir von ihnen nicht vorschreiben, wie du leben sollst.

Vor ein paar Jahren habe ich mir den Venedig-Marathon angesehen, als der führende Läufer falsch abgebogen ist. Ungefähr zwanzig weitere Läufer folgten ihm auf eine stark befahrene Autobahn. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber keiner dieser Läufer landete auf dem Podium. Es war eine Katastrophe.

Vielleicht gehst du in die falsche Richtung. Das ist nicht schwer, wenn man der falschen Person folgt. Du meldest dich bei ihrem Kanal an, trittst ihrer Gruppe bei, liest ihre Bücher und im nächsten Moment bis du auf der sprichwörtlichen Autobahn.

Wenn du gestresst und ängstlich bist und nichts erreichst, bist du möglicherweise vom Kurs abgekommen. Du hast dich auf etwas eingelassen, das im Widerspruch zum Evangelium der Gnade steht.

Bedeutet das, dass du deine Rettung verloren hast? Natürlich nicht. Aber wie bei diesen durcheinandergekommenen Marathonläufern wird es länger dauern, bis du dort ankommst, wo du sein solltest.

Für den Glaubenden führt der Weg zum Leben nicht über Selbstdisziplin, Selbstverleugnung oder Selbstverbesserung. Es geht darum, aus der Wirklichkeit »Jesus in uns« zu leben. Es geht darum, sich dessen bewusst zu sein, was Gott gesagt hat und jetzt sagt, was Gott getan hat und jetzt tut. Es bedeutet, ihm zu vertrauen, dass er dich durch die Anfechtungen und Herausforderungen des Lebens leiten und führen wird.

In diesem Zeitalter der Informationsüberflutung mangelt es nicht an Versuchungen, die uns ablenken und dazu bringen können, vom Glauben abzuirren. Aber all diese Dinge sind dazu bestimmt, zugrunde zu gehen und zu verschwinden.

Das wahre Leben findet sich in Jesus, dem Gesalbten.

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