Macht Gott die Menschen geistlich blind?

Quelle: https://escapetoreality.org/2025/11/06/does-god-make-people-spiritually-blind/
Römer 11,8 erklärt

Hast du dich jemals gefragt, warum manche Menschen nie auf das Evangelium reagieren?

Man sagt ihnen, dass Gott sie liebt, dass er ihnen nichts nachträgt und sich danach sehnt, sein Leben mit ihnen zu teilen, und es kommt nichts zurück. Es ist, als ob sie schlafen würden.

Nun, das ist offenbar Gottes Handeln:

So lauten auch die Aussagen in Gottes Buch: »Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben.« Und: »Sie haben Augen, die nichts sehen können, und Ohren, die nichts hören!« Und das gilt bis auf den heutigen Tag.
Römer 11,8; Das Buch,

Der »Geist der Schlafsucht« wird auch als »Geist der Betäubung« übersetzt. Das griechische Wort bedeutet so viel wie »Einstich«, »Durchbohrung« oder »Erschütterung

Laut Paulus, der Jesaja zitiert, macht Gott die Menschen geistlich unempfindlich, als wären sie durch einen Schlag oder Stich gelähmt worden. Er verschließt ihnen die Augen und die Ohren, sodass sie die gute Nachricht weder sehen noch hören.

Johannes sagte etwas Ähnliches:

Sie konnten nicht glauben, weil Jesaja auch Folgendes vorausgesagt hat: „Er hat ihre Augen geblendet und ihr Herz hart gemacht. So kommt es, dass ihre Augen nichts sehen und ihr Herz nichts versteht und sie nicht umkehren, um sich von mir heilen zu lassen.“
Johannes 12,39–40; Neue evangelistische Übersetzung, 2025

Wer verblendet die Augen der Ungläubigen? Offenbar ist es Gott, der so etwas macht

Aber bevor wir voreilige Schlüsse über Gottes Souveränität ziehen, schauen wir uns an, wie dieselbe Weissagung an anderen Stellen erscheint. Hier hören wir Jesus:

An ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas: ›Hört zu – ihr werdet doch nichts verstehen. Seht hin – ihr werdet doch nichts erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, ihre Ohren sind verstopft, und ihre Augen halten sie geschlossen. Sie wollen mit ihren Augen nichts sehen, mit ihren Ohren nichts hören und mit ihrem Herz nichts verstehen und wollen nicht umkehren, sodass ich sie heilen könnte.‹
Matthäus 13,14–15; Neue Genfer Übersetzung, 2011

Johannes sagte über die Ungläubigen: »Gott hat ihre Augen geblendet«, aber Jesus sagte: »Sie haben selbst ihre Augen verschlossen«. Ein großer Unterschied.

Interessanterweise wiederholt Paulus Jesus’ Worte, als er mit den jüdischen Führern in Rom spricht:

Trefflich hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unseren Vätern geredet, als er sprach: »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.«
Apostelgeschichte 28,25–27; Schlachter Bibel, 2000

Widersprach sich Paulus?

Römer 11: Gott verschloss ihnen die Augen.
Apostelgeschichte 28: Sie verschlossen selbst ihre Augen.

Es besteht kein Widerspruch. Wenn Jesus und Paulus (in der Apostelgeschichte) sagen: »Sie verschlossen ihre Augen«, meinen sie: »Wer seine Augen und Ohren vor Gottes Güte verschließt, wird gefühllos und hartherzig

Und wenn Johannes und Paulus (im Römerbrief) sagen: »Gott hat ihre Augen verblendet«, dann sagen sie: »Gott hat eine Welt geschaffen, in der Unglaube Konsequenzen hat.«

In seiner Weisheit lässt Gott keinen Mittelweg zwischen Glauben und Unglauben. Wer ihm vertraut, empfängt Gnade in Fülle, doch wer Augen und Ohren vor Gottes Güte verschließt, wird gefühllos und verhärtet (Epheser 4,18–19). Infolge ihres Unglaubens werden sie zu Geschöpfen ihrer Instinkte, gefangen in ihren Begierden (2. Petrus 2,12). Gott lässt dies zu, damit sie zur Besinnung kommen und erkennen, dass sie ganz dringend einen Erlöser nötig haben

Hier ist noch ein Vers, den wir berücksichtigen müssen:

Der Satan, der Gott dieser Welt, hat die Gedanken der Ungläubigen so verblendet, dass sie das herrliche Licht der Botschaft nicht wahrnehmen können. Damit bleibt ihnen unsere Botschaft über die Herrlichkeit von Christus, der das Ebenbild Gottes ist, unverständlich.
2. Korinther 4,4; Neues Leben. Die Bibel, 2024

Der Teufel sticht den Menschen nicht die geistlichen Augen aus – so mächtig ist er nicht. Doch alles, was er tut, zielt darauf ab, uns in der Dunkelheit zu halten. Die gute Nachricht ist: Die Dunkelheit kann das Licht nicht überwinden.

Gott verblendet die Menschen nicht und versetzt sie nicht in Schlaf. Ganz im Gegenteil. Er ruft uns vielmehr aus der Finsternis in sein wunderbares Licht, damit wir leuchten und anderen den Weg weisen können.

Aber nun steh auf! Ich habe eine Aufgabe für dich … Ich sende dich aus, um den Außenstehenden die Augen zu öffnen, damit sie den Unterschied zwischen Finsternis und Licht erkennen und sich für das Licht entscheiden, den Unterschied zwischen Satan und Gott erkennen und sich für Gott entscheiden.
Apostelgeschichte 26,16–18; The Message, 2003

Fantastisch!

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